Karojba

Im Grenzgebiet – Täler des roten und Berge des grauen Istriens

 

Auf den Wellen der malerischen Hügel der istrischen Landschaft, in der Windstille des nördlichen Teils, werden Sie Karojba und umliegende kleine Orte großen Herzens finden: Motovunski Novaki, Škropeti und Rakotule. Die stürmische Vergangenheit dieser Gegend zeugt von der interessanten Rolle des Grenzgebiets: von den Niederschriften über die Gemeinden der istrischen Abgrenzung (Istarski razvod), über die Grenzen des venezianischen und österreichischen Teils Istriens, und auch der istrische Erdboden, welcher sich übrigens auf rote, graue und weiße Erde aufteilt, findet hier seine Grenze auf welcher Felder und Täler des roten, sowie Berge des grauen Istriens aufeinandertreffen.   

 

Die Gemeinde Karojba, mit ihren 1,500 Einwohnern verteilt auf 39 Dörfer und Weiler, ist eine der jüngsten istrischen Gemeinden (1997). Sie ist von eigenbrötlerischem Aussehen und erstreckt sich auf 35 Quadratkilometer, bis zu 434 Meter über dem Meeresspiegel aufsteigend und ganz bis zu 18 Meter über dem Meer absinkend, von dessen Küsten es, obwohl tief im Grün der Halbinsel verborgen, nur etwa 15 Kilometer entfernt ist. Das bergige Relief des Flysch Gebiets fällt hier Richtung Südwesten und dem Karstplateau ab, einige der einzigartigen Naturmerkmale dieser Gegend bildend, von stolzer und zeitloser Schönheit.

 

Die natürliche Grenze zwischen Karojba und der Gemeinde Motovun bildet auf der Westseite der Bach Krvar, der linke Zulauf des Flusses Mirna. Laut einer Legende, aber auch anhand von Niederschriften einiger Historiker, erhielt dieser Bach seinen Namen vom Blut (kroatisch krv) der Verwundeten und der ums Leben gekommenen, welches während einem der mittelalterlichen Kämpfe durch ihn geflossen ist. Der bittere Kampf wurde zwischen den Eroberern geführt, welche in diese Gegenden eingedrungen sind, angeführt von Atila, sowie auf der anderen Seite von den Ureinwohnern, welche versucht haben, sich selbst, ihre Häuser und Anwesen zu verteidigen. 

 

 

Karojba und Umgebung

Unter den wunderschönen Kronen der hundertjährigen Pinien werden Sie aus der Ferne Karojba erkennen, die höchste Siedlung dieses Gebiets, von deren Entstehung bereits auch antike Denkmäler, gefunden im Kirchlein des Hl. Andreas, zeugen. Die waldigen Hügel um die Quellen Valigaštar und Vrućak herum, an welchen sich einst das Vieh tränkte, sind übervoll an historischen Lokalitäten, besiedelt bereits seit der Urgeschichte. In der antiken Ära war um die Quelle Valigaštar herum ein römisches Militärlager untergebracht, unweit dessen sich römische Straße kreuzten, sodass der heutige Name wahrscheinlich von der Bezeichnung Quadruvium, Bezeichnung einer Kreuzung von vier Wegen, stammt.

 

Die Pfarrkirche der Allerheiligen ist ein einschiffiges Gebäude erbaut im Jahre 1580, erweitert 1840 und 1913, sowie im Jahre 1986 erneuert. Der Glockenturm mit drei Glocken, 22 Meter hoch, wurde im Gefüge der Kirche gebaut. Oberhalb des Hauptaltars befindet sich ein Bild auf Leinen der Allerheiligen, und die Kirche erhielt im Jahre 1985 auch eine Orgel.

 

Die Kirche des Hl. Andreas aus dem 13. Jahrhundert, mit eingebauten Überresten aus dem 8. Jahrhundert, befindet sich auf dem Friedhof, am Ort der einstigen römischen Nekropole. Von deren Bestehen zeugt der Sarkophag, aufbewahrt vor dem Eingang in den Friedhof.

 

 

Škropeti mit den heutigen etwa hundert Haushalten umfasst die Siedlungen Francovići, Fideli, Žudigi, Peckini, Ciganići und Livaki.

 

Im Ort befindet sich eine neuere einschiffige Kirche des seligen Alojzije Stepinac, welche im Jahre 2010 eingeweiht wurde.  

 

Rakotule oder in der italienischen Version Raccotole di Montona wird in geschriebenen Niederschriften das erste Mal im 13. Jahrhundert erwähnt. Auf den hiesigen Anwesen verwirklichten die adeligen Familien und das Domkapitel aus Motovun bedeutende Einnahmen, besonders aus den Wäldern, aus welchen Holz für den Bau der venezianischen Schiffe über den Fluss Mirna bis zum Meer und danach nach Venedig befördert wurde.  

 

 


Idyllisch von Trockenmauern und Zypressen umgeben, gelegen auf dem Friedhof, bewahrt das romanische Kirchlein des Hl. Nikolaus ein äußerst bedeutsames Werk an Wandmalerei in Istrien, entdeckt im Jahre 1925. Die Kirche wurde von der wohlhabenden Familie Barbo erbaut, und für diese hat, Mitte des 14. Jahrhunderts, ein tüchtiger Meister, Anhänger von Paolo Veneziano, das Innere bemalt. Fresken der Herrlichkeit des Herrn (Maiestas Domini), sowie Szenen aus der Legende vom Hl. Nikolaus sind in der Apside aufbewahrt.

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